Canada here I come!

Freitag vor einer Woche war mein letzter Arbeitstag. Tony hat von zu Hause aus gearbeitet und Ivana kam früher von der Arbeit damit sie gegen 18 Uhr nach South Carolina in ein Ferienhaus auf einer Insel los fahren konnten. Dort machten sie Urlaub mit einer anderen Familie, mit welcher sie befreundet sind.

Mein Bus nach Toronto fuhr Samstagabend ab. Dadurch, dass mein Auto nun verkauft wurde musste ich den ca. 15 minütigen Weg zu dem Bahnhof laufen. Das 20 Jahre alte Auto wurde jetzt im Übrigen für 3000 Dollar (!!!) verkauft. Was sich die gute Frau dabei denkt, weiß kein Mensch. Ich wünsche ihr auf jeden Fall eine gute Fahrt..

So zurück zu meinem Marsch zum Bahnhof. Eigentlich nicht schlimm aber mit großer Sporttasche und riesen Handtasche kommt man ganz schön ins Schwitzen auch wenn es abends um 20.45 Uhr war, haben wir immer noch unglaubliche 25 Grad plus übertrieben hohe Luftfeuchtigkeit. Total abgehetzt saß ich dann im Zug und hab mir imaginär auf die Schulter geklopft, dass ich die erste Hürde von meinem Alleingang nach Kanada geschafft habe. In Philadelphia angekommen, musste ich noch über eine Stunde auf den Bus warten. Einen Zug später wollte ich nicht nehmen da ich natürlich pünktlich sein wollte :-) Später hab ich das dann bereut als der Bus eine 30 minütige Verspätung hatte. Naja lieber langsam ans Ziel ankommen als nie... Von kaputten Flip Flops lass ich mich auch nicht aus der Ruhe bringen. Wie immer großzügig gepackt hatte ich noch eine Auswahl zwischen drei Paar Schuhen und so nebenbei waren die Flip Flops sowieso nur für $2,50. Um 23.30 Uhr war ich dann endlich im Bus. Also Augen zu und schlafen – schön wär's! Die alte Frau aus El Salvador die mich von der Seite immer angrinste als ob sie sich zwei Joints vor der Fahrt rein gezogen hat und mit mir mehrmals versucht hat spanisch zu sprechen, ging mir irgendwann gewaltig auf die Nerven. Genau so wie mein Stuhl der kerzengerade eingestellt war und einfach nicht nach hinten zu bewegen war und die Durchsagen die alle zwei Stunden kamen um Passagiere wissen zu lassen, dass nun wieder Pause sei. Ich frage mich immer noch, wer will mitten in der Nacht um 3 Uhr Pause am Mc Donalds machen um einen Burger zu essen?! Amis..
Visum und J1-Forumlar waren auch Teil meines großen Gepäcks. Also keine Probleme für mich an der Grenzkontrolle. Sonntag kurz vor Mittag kam ich dann endlich in Toronto an. Ich wollte Couchsurfen in Toronto aber leider habe ich keinen Gastgeber gefunden der Zeit hatte. Um vielleicht noch in der letzten Minute eine Zusage zu bekommen, habe ich also kein Hostel gebucht. Leider kam keine Zusage mehr und ich machte mich auf die Suche nach einem der Hostels die ich mir im Voraus sicherheitshalber notiert habe. Irgendwann an der zentralen Bruchbude für $26 pro Nacht angekommen, habe ich mein Gepäck abgeladen und bin mit dem Nötigsten los gezogen. Erst einmal bin ich durch Chinatown durch gelaufen um zu dem Kensington Market zu gelangen bei welchem es ganz viel frisches Obst, Gemüse, Gewürze und andere Spezialitäten gibt. Außerdem gibt es viele Klamotten, Schmuck und anderen Ramsch. Ich hätte dort noch ewig verweilen können aber es ging weiter auf Essens Suche.

Kensington Market
Kensington Market

Auf dem Weg zum CN Tower fand ich eine britische Bar  die echt ein Glücksfang war. Zu Salat und Pommes wurde ein eiskaltes Budweiser Bier bestellt – meiner Meinung nach das beste amerikanische Bier. Es hat sich wirklich gelohnt die ganze Zeit zu Laufen denn dadurch habe ich so viel von Toronto gesehen. Ich bin an dem „Canadian Walk of Fame“ (jaja nicht nur die USA hat einen Walk of Fame) vorbei gekommen, der Old City Hall und einigen alten Kirchen und Grünflächen die zwischen den ganzen modernen Wolkenkratzern platziert sind. Irgendwie ein ganz interessanter Mix.

Kirche zwischen Wolkenkratzern
Kirche zwischen Wolkenkratzern

Für den CN Tower kostet ein einstündiges Ticket für die Restaurant Ebene, Glasfläche, etc $38 Dollar. Wer nach ganz oben will bezahlt $50. Total übertriebener Preis aber man lebt ja nur einmal und wer weiß wann ich wieder nach Toronto kommen kann. Also gut dann die 38 Dollar bezahlt und die 350 Meter hohe Aussicht auf den Ontario See, Toronto's Island und überhaupt auf Toronto genossen. 

Angeblich kann man bei gutem Wetter bis zu den Niagara Wasserfällen sehen weil diese von Toronto aus nur um die 65 Kilometer entfernt sind aber ich konnte sie nicht entdecken obwohl ich strahlend blauer Himmel hatte. 


Im Anschluss ging es dann zu der Fähre welche mich zu Toronto's Island gebracht hat. Das fand ich wirklich am Schönsten von Toronto. Toronto's Island ist wie ein abgelegener Park mit Aussicht auf Torontos Skyline. Auf einer Seite der Insel ist sogar ein Strand und ein Steg der auf den Ontario See hinaus ragt.

Ich auf der Fähre und im Hintergrund Torontos Skyline. Leider ist der CN Tower etwas abschnitten.
Ich auf der Fähre und im Hintergrund Torontos Skyline. Leider ist der CN Tower etwas abschnitten.

Gegen 20.30 Uhr habe ich mich dann recht langsam auf den Weg zur Fähre gemacht da meine Füße wie tot waren und ich mich so sehr nach einem Bett gesehnt habe.

 

 

 

Montagmorgen um 9 Uhr bin ich dann ganz gemütlich aufgestanden und hab mich irgendwann gegen 11 Uhr aus dem Hostel ausgecheckt und bin noch zu „Toronto's Eaton Center“. Das Eaton Center ist ein riesen und teilweise unterirdisches Einkaufszentrum mit allen Geschäften die ihr euch erträumen könnt. Von Klamotten, Unterwäsche, Schmuck, Souvenirs und jegliche Art von Essen war alles dabei.

 

 

 

Nach diesem kurzen Besuch hab ich mich dann auch schon auf den Weg zu meinem nächsten Bus nach Montreal gemacht. Nach sechs Stunden Fahrt bin ich dann endlich in Montreal angekommen und hab mich erst einmal auf die Suche nach einer Stadtkarte gemacht um  herauszufinden wo Arielle, meine Gastgeberin vom Couchsurfing, zu finden ist. Arielle wohnt mit 12 Personen in einer Wohngemeinschaft zusammen. Ich war wirklich nervös bis ich die Tür zu dem unglaublich kunstvollen, aufwendig dekoriertem und extrem zusammen gewürfeltem Apartment geöffnet habe. Dort habe ich die kochende Maia und die fegende Angie vorgefunden. Beide waren von Anfang an unglaublich nett. Nach und nach sind die Mitbewohner von ihrem Tag oder ihren Zimmern in die Küche eingetrudelt und es kamen auch noch zwei andere Couchsurfer. Einer davon war Paul mit welchem ich später ein wenig durch Montreal gelaufen bin, während die Leute im Apartment ihre wöchentliche Sitzung hatten, bei welcher sie über Probleme, Anregungen etc. im Apartment sprechen. 

Später waren wir dann noch auf dem Dach und haben die schöne Aussicht auf Montreal genossen und haben dort dann noch die Geschwister Sarah und Jason kennengelernt. Wir vier sind dann am Dienstag auch zusammen zum Hafen gefahren und haben dort auch in einem richtig guten Café gefrühstückt.

Im Anschluss ging es in den Mont-Royal Park um eine kleine Wandertour zu machen. Der Berg liegt mitten im Stadtzentrum.

Jason, Paul und Sarah
Jason, Paul und Sarah

Am späten Nachmittag konnten wir dann wirklich nicht mehr weil es 35 Grad in Montreal hatte und die gefühlte Temperatur bei 44 Grad lag. Es war so unglaublich heiß und selbst am Abend hat es kaum abgekühlt.

 

Mittwochmorgen habe ich extra den Wecker auf 8 Uhr gestellt und bin auch aufgestanden aber die Hitze war immer noch unerträglich, sodass Sarah und ich uns erst nach 13 Uhr aus dem Haus bewegt haben und in die Altstadt von Montreal gefahren sind. Notre Dame ist von außen eine schöne Kirche. Von innen – keine Ahnung. Für den Notre Dame wird Eintritt verlangt, was wir absolut nicht unterstützen wollten. Also sind wir zum Saint Joseph's Oratorium welches auf dem Mount Royal lokalisiert ist und unglaublich riesig ist.

Sarah und ich vor dem Notre Dame
Sarah und ich vor dem Notre Dame
Saint Joseph's Oratory
Saint Joseph's Oratory
Bevor die letzten Stufen zum Eingang erreicht wurden, hat Sarah ein Foto von mir gemacht mit der schönen Aussicht auf Montreal. Zum Glück hat es kurz davor geredet, sodass es etwas abgekühlt hat und wir nicht ganz so sehr ins Schwitzen gekommen sind.
Bevor die letzten Stufen zum Eingang erreicht wurden, hat Sarah ein Foto von mir gemacht mit der schönen Aussicht auf Montreal. Zum Glück hat es kurz davor geredet, sodass es etwas abgekühlt hat und wir nicht ganz so sehr ins Schwitzen gekommen sind.

Danach ging es auch schon wieder zurück zum Apartment wo ich alles fertig gepackt habe. Kurz vor Mitternacht ging mein Bus dann wieder zurück nach Philadelphia wo ich bis Sonntag noch alleine zu Hause war. Das war ehrlich gesagt wirklich noch angenehm etwas Ruhe von den Kindern zu haben. 
Ansonsten bin ich wirklich froh, dass ich den Trip nach Kanada alleine durch gezogen habe und wirklich ohne große Probleme gut gemeistert habe. Wer jetzt noch sagt ich hätte Reisepech, liegt falsch ;-)

 

 

Diesen Freitag ist schon wieder der 26., was bedeutet, dass ich hier nun 11 Monate bin. Wie immer: unglaublich!!

 

Eure Lisa

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Kommentare: 2
  • #1

    Mama (Dienstag, 23 Juli 2013 14:52)

    Hut ab, wie du so alleine solche Reisen machst..Echt bewundernswert!
    Und ja, mir ist aufgefallen, dass es keine Pannen gab.

  • #2

    Mama (Samstag, 10 August 2013 19:47)

    Ist das eigentlich dein letzter Blogeintrag?