Sweet Mother!

Ana hat mittlerweile seit drei Wochen ihre Sommerferien was für mich nun 45 Stunden Arbeit pro Woche sind. Das ist das Maximum an Arbeitsstunden – schwer ist die Arbeit nun wirklich nicht aber wenn es 18 Uhr ist bin ich dann doch ziemlich froh das Haus auch mal verlassen zu können.
Vergangenen Freitag hatte ich sogar bis 16 Uhr frei und musste bis 21 Uhr arbeiten weil Tony und Ivana bei einem Abendessen eingeladen waren. Im Anschluss habe ich mein Gepäck für die Niagarafälle geschnappt und bin dann mit Janine zu Angela gefahren um bei ihr für ein paar Stunden zu schlafen. Um 3 Uhr morgens klingelte dann der Wecker und Angelas Gastmama hat uns zum Greyhound Bus nach Philadelphia gefahren. Morgens um 4 Uhr saß ich dann im Bus nach New York für gute zwei Stunden. Schlafen konnte ich nicht wirklich wieso frage ich mich immer noch weil bei Angela habe ich fast kein Auge zu gemacht. Ich war tot und müde und mir war sowas von schlecht – war einfach nur froh als wir in New York angekommen sind. Als erstes ging’s zu Starbucks eine Vanille Milch kaufen um in den Tag zu starten und dann zur Subway um uns auf den Weg nach Chinatown zu machen weil von dort aus unsere Tour zu den Wasserfällen startete.
Ich muss sagen ich bin selbst von mir überrascht wie ich die Karte von Manhattan im Kopf habe und die zwei Mädels und mich mit der Subway nach Chinatown geführt habe. In Chinatown angekommen, mussten wir erst einmal eine Weile warten weil unsere zwei chinesischen Reiseleiter mit aller Gemütlichkeit alle erst noch in den Mc Donalds geschickt haben um Frühstück zu kaufen. Dann ging es endlich los. Es war mittlerweile 8.30 Uhr und ich todmüde. Nachdem der Reiseleiter seine Ansprache auf Englisch hielt, kam das Ganze auch noch auf Chinesisch weil ¾ Reisende Chinesen waren. Dann kam er wieder mit irgendwelchen „Witzen“ auf Englisch und falschen Informationen wie, dass New York die größte Stadt der Welt sei und anderem Mist. Nach 15 Minuten habe ich aufgegeben zuzuhören weil einfach keine Informationen mehr über die Reise kamen und ich an seiner Handynummer nicht interessiert war welche er mittlerweile zum zweiten Mal wiederholt hatte. Außerdem musste ich bereits auf die Toilette welche aber seit 15 Minuten besetzt war. Total übermüdet, genervt von den ganzen Chinesen und viel zu viel Wasser in meiner Blase machte ich mich auf den Weg zu der Toilette und klopfte an die Tür und fragte wie lange er den noch bräuchte. Keine Antwort. Die Chinesen um mich herum meinten es sei abgeschlossen. Also ging es nach vorne um meinen Reiseleiter nach dem Schlüssel zu fragen aber dieser meinte nur mit seinen Schlitzaugen, dass die Toilette abgeschlossen bleibt weil wir schließlich zwei Tage im Bus unterwegs seien und dass er diesen Gestank nicht verantworten könnte. Wie bitte, so etwas habe ich ja noch nie gehört dass es bei einer Langstreckenfahrt nicht erlaubt sei die Toiletten zu benutzten. Das habe ich ihm auch gesagt und dann kam er mit dem Argument, dass die Toilette nicht in der Bustour inklusive ist. Na bitte dann gebe ich ihm 5 Dollar um Wasser zu lassen. Das wollte er dann auch nicht haben. Auf 180 ging ich zurück zu meinem Platz und setzte meine Kopfhörer auf und drehte die Musik auf. Im Hintergrund hörte ich immer noch Chinesisches Gelaber. Nach ungelogen zwei Stunden (!!!) hat er endlich die Ruhe gefunden sich hinzusetzten und die Klappe zu halten. DANKE! Schlaf habe ich erst nach der ersten Toilettenpause gefunden.

Zu dem ganzen schlechten Start meinte unser Reiseleiter, dass wir "96 Hours" anschauen. Er hätte den Film ja extra aus der Videothek ausgeliehen. Achso und wieso kramt er denn dann in einem Plastikbeutel nach irgendwelchen DVDs die nicht mal bedruckt sind?! Naja wie auch immer wir haben den Film für 45 Minuten angeschaut und dann musste er die zweite DVD einlegen. Seit wann muss man denn die zweite DVD einlegen wenn man sie angeblich aus der Videothek hat? Er meinte dann auf jeden Fall, dass er die Zweite zu Hause vergessen hat. Ich hätte ihn verschlagen können. Das Selbe ist dann auch noch mit einem anderen Film passiert. Zwei Filme nach der Halbzeit abgebrochen. Die anderen Filme hatte er aber glücklicherweise vollständig dabei auch wenn es ziemlich nervig war, dass wir einen chinesischen und englischen Untertitel hatten jedoch der englische Untertitel halbwegs nicht zu sehen war und der Film nicht so laut eingestellt war, dass man alles verstehen hätte können. Einfach nur nervig!

Um ca. 15 Uhr sind wir dann bei den „Thousand Islands“ in der Nähe von Kingston angekommen. Es sind allerdings nicht 1000 Inseln sondern um die 1800 Inseln. Wir waren auf einem Boot und haben eine Rundtour gemacht und auf vielen Inseln waren Ferienhäuser oder teilweise auch richtige Burgen. Das sah wirklich sehr schön aus und man hat auch wirklich Lust bekommen dort Urlaub zu machen – allerdings nicht bei Hochwasser. Ich habe mich wirklich gefragt was die machen wenn das Wasser ansteigt.

Hier eine Übersicht damit ihr seht wo wir rum gefahren sind. Bei "A" sind die Thousand Islands.

Im Anschluss ging es nach Rochester in ein Hotel welches wirklich richtig gut aussah. Am nächsten Tag sollten wir um 5.30 Uhr von einem Service Alarm geweckt werden. Das Frühstücksbuffet hat um diese Zeit allerdings noch nicht geöffnet also haben Janine und ich uns abends um 22 Uhr noch auf Frühstückssuche für den nächsten Tag gemacht. Vergebens. Wir sind mittlerweile von den amerikanischen Öffnungszeiten in unserer Gegend wirklich verwöhnt und konnten es gar nicht verstehen, dass absolut nichts mehr offen hatte. Also ging es wieder zurück zum Hotel um ein paar Stunden Schlaf zu finden.

 

Morgens um 6.30 Uhr ging es dann mit dem Bus zu den Niagara Wasserfällen. Zuerst haben wir einen Stopp bei dem Horseshoe Wasserfall gemacht und haben Zeit zum herum spazieren bekommen.

Ich vor dem Horseshoe Wasserfall
Ich vor dem Horseshoe Wasserfall
Janine, Ich und Angela
Janine, Ich und Angela

Alle außer uns haben sich für einen einstündigen Film über die Wasserfälle angemeldet aber wir haben diese Zeit genutzt um herum zu spazieren. Wir kamen dann auf die Idee auf die Rainbow Brücke zu gehen welche eine Verbindungsbrücke zu Kanada ist. Bevor man die Brücke betritt wird man darauf hingewiesen, dass man sein Visum mit sich führen muss. Darum haben wir uns nicht weiter gekümmert weil wir wollten nur die Wasserfälle aus dieser Perspektive sehen und Fotos machen mit Toronto im Hintergrund. Um wieder Amerika zu betreten, muss man die Grenzkontrolle betreten in welcher man selbstverständlich sein Visum vorzeigen muss. Mein Visum war in meiner Reisetasche welche im Bus war. Also habe ich meinen Personalausweis vorgezeigt. Der Mann hat mich nur komisch angeschaut und meinte ob er mein Visum sehen könnte. Daraufhin meinte ich, dass ich es im Bus habe und dass wir wirklich nur auf der Brücke waren und nicht nach Toronto sind. Er schaute mich ganz ungläubig an und meinte: „Sweet mother!“ Was auf gut deutsch bedeutet: „Meine Güte hast du den Verstand verloren!“ Also hat er meine ganzen Daten in seinen Computer eingetippt um mich in ihrem Register zu finden. Komischerweise hat er mich erst nicht gefunden es war echt eine längere Prozedur. Ich habe bereits bereut, dass ich die Handynummer meines Reiseleiters nicht eingespeichert habe. Nach fast 15 Minuten meinte er, dass er mich gefunden hat. Er wollte dann aber genau wissen wann ich angekommen bin, wann mein Au Pair Job begonnen hat und andere Daten. Ich war schon etwas nervös und kam mir auch richtig bescheuert vor. Aufjedenfall meinte er, dass er das erst noch mit seinem Boss besprechen müsste bevor er mich gehen lassen könnte. Zwei Minuten später kam er aus dem Büro zurück und meinte: „Wir haben entschieden dich gehen zu lassen …. und zwar nach Deutschland.“ Pause. Pause. Mein Gesicht muss unglaublich dumm ausgesehen haben. Dann hat er übelst angefangen zu lachen und meinte: „Ich mach doch nur Witze. Alles gut. Kein Grund traurig zu sein.“ Also bin ich aus dem Gebäude raus bevor die es sich noch anders überlegen.

 

Hier die Fotos von der Rainbow Brücke :-D Es hat sich gelohnt!!!

Dann ging es weiter zu der Bootstour welche uns direkt an den Wasserfällen vorbei geführt hat. Jeder hatte Regenponchos bekommen weil je nachdem wie der Wind kam, wurde man schon ziemlich nass.

 

Hier ein Fotos von uns drei als wir bereits auf dem Boot waren. Im Hintergrund die Rainbow Brücke.

Angela, Ich und Janine
Angela, Ich und Janine

Die Niagara Wasserfälle sind wirklich unglaublich schön und beeindruckend. Janine und Angela haben beide wirklich gute Kameras aber dennoch konnte man von der Bootstour aus nicht die besten Fotos machen weil wir so nah an den Wasserfällen dran waren.

Hier noch zwei Aussichtsfotos von dem Turm aus von welchem man hinunter zu den Booten kommt. 

Nach dieser Tour war dann auch schon fast Mittag und um 12.00 Uhr sollten wir spätestens im Bus sein damit wir rechtzeitig los fahren können um auf 19/19.30 Uhr in New York zu sein.

 

Wir waren auch richtig gut in der Zeit bis wir um 19 Uhr kurz vor New York in einen richtigen Stau gekommen sind. Wie waren über eine Stunde im Stau und haben dadurch unseren Bus um 20.30 Uhr verpasst. Endlich bei der Greyhound Station angekommen, haben wir uns bei einem jungen Mann schlau gemacht wo wir jetzt hin sollten und wie das abläuft wenn man seinen Bus verpasst hat. Dieser meinte wir müssten uns anstellen und eine Umschreibungsgebühr von $20 bezahlen. Ich habe angefangen zu lachen und meinte, jaja witzig das glaube ich nicht. Bei megabus geht man einfach in den nächsten. Ich habe den Mann kein bisschen ernst genommen weil er auch so unverschämt gegrinst hat. „Janine did you hear that? This guy said we have to pay 20 bucks. Haha he’s kidding.” Leider war das kein Witz und wir waren über 30 Minuten in der Warteschlange und jeder hat 20 Dollar bezahlt – ansonsten wären wir ja gar nicht mehr nach Hause gekommen. Wir haben unser Ticket für den nächsten Bus um 21.30 Uhr umschreiben lassen. Wir hatten nur noch wenige Minuten. Die Frau am Schalter hat uns ZWEI MAL versichert, dass in diesem Bus genügend Platz sei. Zum Bus gerannt und nicht mitgenommen weil nicht genügend Platz war. Irgendwann kam noch ein anderer Bus von dem niemand etwas wusste und wir sind dann mit dem mitgefahren. Um 12.30 Uhr waren wir dann endlich in Philadelphia und hatten erst keine Ahnung wie wir nach Hause kommen sollten weil der letzte Zug mittlerweile weg war und viele Au Pairs nicht nach Philly fahren dürfen oder im Urlaub waren – außer Kevin. Kevin ist ein Au Pair bei uns in Media und er hat uns abgeholt. Um 2 Uhr war ich dann endlich zu Hause und war das glücklichste Au Pair auf der ganzen Welt weil beide Autos weg waren und meine Gasteltern mit den Kindern ein verlängertes Wochenende in Delaware gemacht haben. Das hieß für mich – immerhin – bis 9 Uhr ausschlafen weil Besucher um 10 Uhr kamen.

 

Ja genau Besucher. Das Haus ist nun seit 2 Monaten online und steht zum Verkauf. Es kommen ständig Besucher und vorallem am Wochenende kann das ziemlich nervig sein weil ich dann oftmals nicht ausschlafen kann und bereits Pläne für morgens machen muss. Naja meine Pläne gingen bisher nie über einen Starbucks oder Target Besuch hinaus. Haha :-)

Ansonsten wird mein Auto nun verkauft. Vor zwei Wochen hat es so ein unglaublich ekelhaftes Geräusch beim Bremsen gemacht. Ich dachte ich warte mal noch ab bis ich das meinen Gasteltern erzähle. Tony kam dann mal auf die Idee mein Auto zu der Werkstatt zu bringen um neue Birnen einzubauen. Auf dem Weg dorthin hat er natürlich auch dieses unüberhörbare Geräusch gehört. Also kam das Auto wieder zu der Tankstelle in die Werkstatt und es stellte sich heraus, dass ein Steinchen zwischen den Bremsen verfangen war. Der Spaß kostete um die 400 Dollar. Also wurden in diesem Jahr bereits fast 2500 Dollar für mein Auto hingelegt. Mich hat es überhaupt gewundert, dass Tony es reparieren ließ. Habe mich natürlich bedankt nicht dass es wieder hieße ich sei undankbar und verwöhnt.

Zu früh gefreut. Letzten Dienstag meinte Ivana zu mir, dass ich nach 18 Uhr das Auto nicht benutzten könnte weil eine Frau für eine Probefahrt vorbei kommt. Die Gute hat sich jetzt auch entschieden den 19 Jahre alten Schrotthaufen für um die 2000 Dollar zu kaufen. Ja richtig ZWEI TAUSEND DOLLAR. Steffi meinte schon zu mir ich hätte eine Notiz im Auto hinterlassen sollen mit: „Wenn’s mal wieder zu heiß unter der Motorhaube wird einfach Wasser in den Kühler kippen!“ ...Viel Spaß und gute Fahrt sag ich da nur!

 

 

Euch wünsch ich eine gute Woche und bis bald :-)

 

Eure Lisa

 

 

 

Ich, Andrea, Jenny, Steffi und Olivia bei Minter auf der Terrasse
Ich, Andrea, Jenny, Steffi und Olivia bei Minter auf der Terrasse

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Kommentare: 3
  • #1

    Julia (Montag, 17 Juni 2013 11:13)

    ... für diese Bilder auf der Rainbow Brücke hat sichs ja echt gelohnt :D :D

  • #2

    Mama (Dienstag, 18 Juni 2013 11:11)

    Was machst du dann ohne eigenes Auto?

  • #3

    Lisa (Dienstag, 18 Juni 2013 14:54)

    Ich bekomme den Truck - allerdings auch nur beschränkt :-/