Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben

Hallo meine Lieben,

hier eine Anekdote von mir und ein Tip für's Leben:

Ich selbst lobe von nun auch keinen Abend mehr, denn wer glaubt um 22.15 Uhr könnte einem nichts Böses wiederfahren, liegt falsch.

Als das College gestern Abend fertig war, war ich wirklich glücklich. Erstens weil ich die meisten Aufgaben ganz gut gemeistert habe und zweitens weil ich endlich schlafen gehen konnte nachdem mir Alex den letzten Nerv am Nachmittag geraubt hat.

Es macht auch wirklich Sinn heulen, schreien und sich dann im Zimmer unter dem Bett verkriechen und davor noch die Lampe, Verstärker, Gitarre, Bücher und vieles andere vor der Tür zu verstauen damit das böse Au Pair nicht hinein kommen kann. Das alles nur weil ich meinte, dass ich ihm keine Chips mit Käsecracker am nächsten Tag für die Schule einpacke. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass es auf der Welt Kinder gibt die verrecken weil sie kein Essen haben aber dann hätte ich noch Ärger mit Tony und Ivana bekommen also habe ich ihn einfach gebeten so lange in seinem Zimmer zu bleiben bis er wieder normal ist.

Naja zurück zu der eigentlich Geschichte. Aufjedenfall war ich dann wirklich froh als ich mich auf den Heimweg machen konnte aber darauf habe ich mich wohl zu früh gefreut denn als ich mich in meinen Karren setzte und starten will, kommt keine Reaktion. Noch ein Versuch aber wieder keine Reaktion. Vor meinen Augen reihen sich die Buchstaben F, U, C und K an. Auch einen Schlag auf das Lenkrad hat den alten Schrottkarren nicht zum Starten gebracht. Der zweite Schlag leider auch nicht. Die Batterie war definitiv im Keller. Und nein ich habe nicht das Licht angelassen. Ich konnte nicht einmal mehr abschließen. Also griff ich zum Handy und rief zu Hause an woraufhin Ivana abnahm und mir versicherte, dass sie mich gleich abholen würde.

Heute fuhr Tony extra mit dem Zug damit ich den Truck haben konnte. Yeah!!! Schließlich hatte ich schon Pläne für heute. Steffi, Jenny, Jeri und ich trafen uns nämlich in der Springfield Mall um uns zu piercen. Jeri verlässt uns in einem Monat und wir haben beschlossen, dass wir uns davor noch einen Ohrring gemeinsam stechen lassen. Ich hatte bisher nur die „normalen“ und habe mir nun auf der rechten Seite ein Zweites Ohrloch stechen lassen.

Als Tony abends nach Hause kam sind wir zusammen zum College gefahren um meinem Auto Starthilfe zu geben. Leider konnte er sein Auto nicht neben mein Auto parken weil links und rechts davon noch Autos standen. Also hat er den Honda aus der Parklücke heraus rollen lassen sodass dieser direkt auf der Parkplatzstraße vor dem Truck stand.  Andere Autos konnten aber gerade noch an dem Honda vorbei fahren. Das Auto sprang dann auch gleich an was mir und ihm ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat und uns gefreut haben – leider wieder zu früh.

Ihr fragt euch bestimmt: "wo ist der Fehler?"

Ich verrate es euch und gebe euch eine Lebensweisheit mit auf den Weg (haha):

!!! Startet niemals einen Wagen und schließt die Tür welche bereits zentral verriegelt ist!!!

Als ich dies realisiert habe und es Tony erklärte, haben wir beide aus der Verzweiflung heraus wie  Gestörte angefangen zu lachen. Er hat noch ein paar Mal „shit“ zu dem Schrottkarren gesagt und hat sich dann auf den Weg nach Hause gemacht um den Ersatzschlüssel zu holen. Ich blieb zurück und stand da  wie der letzte Trottel auf dem riesen Collegeparkplatz mit einem in mitten auf der Straße stehenden und laufenden Auto in welches ich nicht einsteigen konnte. Nebenbei hatte es -5° und nach ca. 25 Minuten Wartezeit auf Tony war mir wirklich kalt. Während dieser Zeit wurde ich von vorbeifahrenden Leuten begafft und musste einem Busfahrer erklären, dass ich das laufende Auto nicht wegfahren kann weil es abgeschlossen ist und die Schlüssel stecken. Dieser hatte nur einen Todesblick übrig und hat irgendwas vor sich hin geschwafelt. Glücklicherweise kam er im Schneckentempo gerade so an meinem Auto vorbei – die Blicke der ganzen Passagiere hab ich immer noch vor mir. Furchtbar. Als Tony mit dem Ersatzschlüssel kam war ich der glücklichste Mensch und setzte mich in das gut vorgeheizte Auto.

Auf hoffentlich weniger abenteuerreiche Autofahrten!

Liebe Grüße, Lisa