US Route 1 – auf geht’s in den Süden nach Key West!

Nein, leider nicht! Aber ich fahre fast jeden Tag auf dieser Straße, welche parallel zur Ostküste verläuft und vom Norden in New England bis zur südlichsten Stadt der Staaten nach Key West in Florida reicht. Die US Route 1 ist fast 4000km lang und ich fahre ca. 3km auf ihr, wenn ich auf dem Weg ins YMCA bin - das ist Coolness pur ;-)

 

Das YMCA ist ein Fitness Center in welchem viele Au Pairs bei mir in der Gegend angemeldet sind weil wir gerade mal 11 Dollar im Monat bezahlen. Wir treffen uns so gut wie jeden Morgen zwischen 9 und 10 Uhr und besuchen verschiedene Kurse. Bisher war ich in Zumba, Yoga, Body Pump und beim Stretch and Bounce.
Zumba ist ein lateinamerikanischer Fitness Tanz. Macht ziemlich Spaß aber leider haben Jenny und ich die Bewegungsabläufe noch nicht wirklich im Blut und vielleicht fehlt mir auch ein bisschen das spanische Rhythmusgefühl. Naja egal, macht trotzdem Spaß.
Body Pump ist für alle die Bizeps und Trizeps trainieren wollen. Leider haben wir das erst festgestellt als der Kurs begonnen hat. Eine Stunde lang hat die Fitnesstrainerin einen mit Gewicht heben, Liegestützen machen und anderen Dingen gequält. Ich war KO und froh als ich im oberen Stockwerk auf der Matte relaxen konnte.

Im „Stretch and Bounce“ war nicht ganz so unsere Altersklasse, denn Jenny und ich befanden uns in Mitten von einer Überzahl Seniorinnen. Es war okay weil wir fast nur Übungen auf einem Gymnastikball gemacht haben aber ich glaube nicht dass wir diesen Kurs noch einmal besuchen werden.

Alles muss mal ausprobiert werden und so allmählich wissen wir auch was uns am besten zusagt. Beispielsweise Yoga werde ich aufjedenfall wieder besuchen. Yoga ist ganz anders als ich dachte und ich kann es wirklich nur jedem empfehlen denn nach einer Stunde fühlt man sich ausgeglichen und durchmassiert. Echt genial.

Im Fitness kann man auch Schwimmen gehen, auf dem Laufband rennen, Fahrrad fahren, Gewichte heben und die ganzen üblichen Sachen machen. Also es ist für jeden was dabei.

 

Vor einer Woche war ich am Wochenende zum ersten Mal abends in Amerika unterwegs. Ich bin mit ein paar andern Au Pairs in das „Roxxy“, welches ein sogenannter „under-age-club“ ist, gegangen. Es war wirklich so streng wie man es von Erzählungen her kennt, denn im Club gab es kein Alkohol nur in einem extra Bereich für 21 jährige. Wenn man in diesen Bereich gehen wollte, musste man seinen Ausweis vorzeigen und natürlich haben wir uns ahnungslos gestellt um zu testen ob wir vielleicht doch rein kommen – leider hat es nicht funktioniert. Ein Versuch war es wert. Also sind wir eben im under-age Bereich unterwegs gewesen und haben von 23 – 2 Uhr die Musik in vollen Zügen genossen denn immerhin haben wir $20 Eintritt bezahlt. Wer vor 23 Uhr kommt bezahlt nur $10. Was ziemlich gut an einem under-age-Club ist, ist dass der Boden sauber und trocken ist weil eben niemand trinkt und dadurch konnten wir Mädels irgendwann barfüßig tanzen weil wir es nicht mehr in unseren Schuhen aushielten. Im Übrigen haben die Amerikaner eine extrem niedrige Hemmschwelle, denn im Club Sex zu haben, sodass jeder live dabei sein kann, scheint für die kein Problem zu sein. Soll wohl wirklich oft hier vorkommen.

Für den 30 minütigen nach Hause Weg haben wir für das Großraumtaxi $75 gezahlt. Ich würde behaupten, dass die Taxipreise in Deutschland ähnlich sind.

Im Roxxy
Im Roxxy

Am Samstag sind dann Jenny und ich zu zweit auf das Oktoberfest nach Philly gefahren weil die andern arbeiten mussten. Das Oktoberfest hat im Brauhaus Schmidt und in zwei größeren Zelten vor dieser Kneipe stattgefunden. Eigentlich bin ich kein großer Fan von deutscher Partymusik aber dort war es wirklich cool die deutschen Lieder von einer Musikkapelle zu hören und währenddessen ein Würstchen mit Sauerkraut und süßem Senf zu essen. Wir kamen sogar in den Genuss eines deutschen Oktoberfestbiers, denn als wir die Tickets für Essen und Trinken gekauft haben, hat der Mann unseren Ausweis sehen wollen aber sonderlich interessiert hat er sich nicht dafür. Auf dem Oktoberfest galt wohl das deutsche Gesetzt ;-) Allerdings haben wir nur ein halbes Maß getrunken weil wir später wieder unseren Familien gegenüber standen. Und ja ich weiß, eigentlich macht man keine halben Sachen ;-) Ein Maß kostete 12$, also ca. 10 Euro.

Einige waren sogar im Dirndl und Lederhosen da, wir leider nicht. Ich selber war auch noch nie in Deutschland auf dem Oktoberfest etc. aber egal Stimmung war da und getrunken haben die Amis auch. Die Leute waren auch alle sehr freundlich und sobald sie mitbekommen haben, dass man Deutscher ist, waren alle hellauf. Der fast 70 jährige betrunkene Walter fand ich mich wohl besonders sympathisch weil er mich fast 15 Minuten unterhalten hat während wir in der Toilettenwarteschlange standen. Ein anderer Mann hat auch die ganze Zeit ganz stolz „Fahrvergnügen“ gesagt, allerdings hat er dieses Wort mit einem starken amerikanischen Akzent ausgesprochen, sodass wir anfangs gar nicht wussten was er will. Eigentlich wussten wir auch später nicht was er will weil er ständig dieses eine Wort wiederholt hat. „Fahrvergnügen“ schien ihm wohl wirklich zu gefallen.

Oktoberfestbier genießen
Oktoberfestbier genießen

Vergangenen Samstag war ich wieder in Philly um mich mit Sandra Eble zu treffen. Sandra war bei mir in der 12. Und 13. Klasse und lebt nun ebenfalls hier in Amerika als Au Pair, allerdings lebt sie in New York. Schon komisch, wir treffen uns einfach mal so in Philly. Ich war aber nur zwei Stunden mit ihr und ein paar anderen Au Pairs unterwegs weil später hatte ich ein Au Pair Meeting im „Bates Motel“.

Das „Bates Motel“ ist ein Vergnügungsplatz an welchem man sich an drei verschiedenen Plätzen erschrecken lassen kann. Einmal gibt es ein Gruselhaus, ein Maisfeld und einen Hänger auf welchem man im Wald rum gefahren wird. Damit ihr euch das ein kleines bisschen vorstellen könnt, habe ich ein paar Fotos hochgeladen.
Im Gruselhaus ist man in einer Gruppe von ca. 7 Personen und läuft einen vorgegebenen Weg durch das Haus. Alles richtig krass aufwändig dekoriert und obwohl ich bei so Dingen nicht gerade schreckhaft bin, ist es denen echt gut gelungen. Am besten war immer noch die Hand die aus der Wand raus kam und einen am Bein gezogen hat. Damit hat man einfach gar nicht gerechnet. Im Maisfeld ist man auch einen vorgegebenen Weg gelaufen und zwischendurch gab es immer mal wieder kleine Häuser durch die man durch gelaufen ist. In den Häusern waren dann Menschen als Metzger unterwegs und von den Decken hang Plastikfleisch oder es standen blutbespritze Betten herum und andere kranke Sachen. Ebenso als wir auf dem Hänger durch den Wald gefahren sind gab es immer wieder so dekorierte Häuser und natürlich überall sind Leute rum gerannt und haben einen erschreckt oder sind auf den Hänger drauf gesprungen.

Das Ganze kostet normalerweise $35 aber für uns als Gruppe $25. Für nur drei Gruselplätze ist es relativ teuer aber anscheinend müssen die ziemlich viele Versicherungen bezahlen.

Ich die böse Hexe, Jenny als Batwoman und Lena der big fat pumpkin :-D
Ich die böse Hexe, Jenny als Batwoman und Lena der big fat pumpkin :-D

Heute waren Jenny und ich in der „King of Prussia“ Mall. Das ist die größte Mall an der Ostküste und die zweit größte Mall in den ganzen USA. Es war so unglaublich krank. Anfangs wussten wir noch nicht, dass die Mall aus zwei Gebäuden besteht denn wir waren erst im kleineren Gebäude in welchem es auch schon einiges gab aber wir dachten uns: „Das war schon alles!?“ Nachdem wir dann auf einem Wegweiser realisiert haben, dass es ein zweites und viel größeres Gebäude gibt, sind wir natürlich ausgerastet. Also haben wir uns mit unserer Wegweiser Broschüre auf den Weg zum andern Gebäude gemacht. Ohne diese Wegweiser wäre man verloren gegangen und zum Glück waren wir so intelligent und haben uns die Nummer unseres Parkplatzes gemerkt. In der mall gab es von Gucci, Victoria’s Secret, H&M, Hollister, Schokolaterie, Handy-, Computer-, Möbel- und Büchergeschäften bis zu irgendwelchen kleinen Schuh- und Parfümladen einfach alles. Wirklich alles. Restaurants, Eisdielen und kleine Spielplätze für Kinder sind auch vorhanden.

 

Eigentlich finde ich eine Mall auch sehr praktisch denn alle Geschäfte sind an einem Ort und nicht in der Stadt kreuz und quer verstreut, außerdem ist es auch sicherer in Bezug auf Einbrüche. Aber anfangs ist man einfach erst einmal erschlagen von der Größe und Vielfalt.

Shoppen kann so anstrengend sein :-) Der Reizüberfluss war heute wieder immens deshalb wird es nun Zeit zu schlafen. Gute Nacht!

 

 

Eure Lisa

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Kommentare: 4
  • #1

    Pini (Dienstag, 09 Oktober 2012 15:02)

    Sehr süßes Hexenkostüm!:D:)

  • #2

    Lisa (Freitag, 12 Oktober 2012 16:31)

    Das soll eig. nicht süß aussehen sondern böse und furchteinflößend :D

  • #3

    Sylvia (Montag, 15 Oktober 2012 14:21)

    Lisa, für furchteinflößend fehlt da aber die lange Nase mit der Warze drauf und ein paar schiefe Zähne... :)

  • #4

    Brigitte (Montag, 22 Oktober 2012 11:54)

    Hallo Lisa,
    wie ich so lese hast Du Dich schon gut eingelebt.
    Ich denke es ist auch eine Abwechslung für Dich, sich mit Gleichaltrigen zu treffen.
    Habe Dir auch eine E-Mail geschrieben. Ich hoffe, Du hast
    sie erhalten.
    Muß Dich loben, meine Kinder würden keinen so ausführlichen Bericht schreiben. Wirklich toll.
    Gruß Geda